London Cabs: Barrierefreie Taxis kommen nach Europa! Der BSK hat sich die "Black Cabs" vor Ort angeschaut!

|   Mobilität

Die London Taxi Company (LTC) hat am 7. Juli 2016 in Berlin seine neuen Hybrid-Taxis auf einer Pressekonferenz vorgestellt. Die emissionsarmen Taxis zeichnen sich durch modernste, in Europa entwickelte Technologien und einzigartige Funktionalität für Fahrer und Fahrgast aus.

In London sind alle Taxis barrierefrei, d. h. sie haben Rampen, die angelegt oder ausgeklappt werden können. Zudem verfügen sie über eine Trittstufe, um den Einstieg für gehbehinderte Menschen zu erleichtern. Manche Taxis haben einen drehbaren Sitz.

„Wir sind anders, weil all unsere Fahrzeuge speziell auf die Bedürfnisse der Taxifahrer und Fahrgäste zugeschnitten sind – im Gegensatz zu herkömmlichen umgerüsteten PKW. So ist im neuen TX5 ein barrierefreier Einstieg und die nach vorne gerichtete Positionierung eines Rollstuhls möglich. Die geräumige, separate Passagierkabine bietet Platz für sechs Fahrgäste und ist mit Ladestationen ausgestattet. Neben einem hohen Komfort ist das höchstmögliche Sicherheitsniveau für uns entscheidend, um Fahrern, Fahrgästen und Fußgängern die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten“, ergänzt Peter Johansen, Präsident von LTC. Auch ein Kinderwagen kann ohne zusammengeklappt zu werden, mitgenommen werden. Die London-Cabs sollen ab 2018 auf dem europäischen Markt eingeführt werden.

Ulrike Boppel, Mitarbeiterin der Meldestelle für barrierefreie Fernlinienbusse, hat sich die „Black Cabs“ vor Ort genauer angeschaut. „Man fühlt sich sehr sicher im Taxi und es gibt für einen Handrollstuhl genügend Platz.“, so Boppel. Frau Boppel fährt einen Handrollstuhl, mit dem sie mit ein bisschen Hilfe durch den Taxifahrer gut hinein kommt. Bei einem Elektro-Rollstuhl wird es da jedoch schwierig, da die Rampe sehr eng ist und gerade so für einen Handrollstuhl ausreicht. Dennoch wären die London-Cabs eine große Bereicherung für die Mobilität von Menschen mit Behinderung.

Bisher gibt es für Menschen mit Behinderung nur den Behindertenfahrdienst, welcher teilweise bis zu 10 Tage vorher angemeldet werden muss. Spontan irgendwo hinfahren ist da nicht drin. Die London-Cabs hingegen, können wie ein normales Taxi bestellt werden. Auch an Menschen mit Hör- und Sehbeeinträchtigung wurde bei der Gestaltung der Cabs gedacht. So gibt es im gesamten Taxi kontrastreiche Darstellungen. Für Menschen, die eine Induktionsschleife nutzen, gibt es sogar die Möglichkeit, auf gleicher Frequenz mit dem Fahrer zu sprechen.

Die London-Cabs wären für die Mobilität von Menschen mit Behinderung eine große Bereicherung. Jedoch wurde bei der Pressekonferenz kein genauer Preis der Taxis genannt. LTC will ausführliche Produktdetails vor der Markteinführung in London Ende 2017 und in anderen europäischen Märkten im Jahr 2018 veröffentlichen.

Zurück
Bild zeigt ein schwarzes London-Taxi von der Seite mit ausgeklappter Rampe. Eine männliche Person schiebt eine Frau im Rollstuhl die Rampe hinauf
Foto: Julia W., Frau Boppel vom BSK testet die "Black Cabs"